Das Konzept Selbstverwaltung
Das Jugendzentrum in Selbstverwaltung ‚Friedrich Dürr‘ (JUZ) in der Neckarstadt ist Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren, die eigenverantwortlich Ideen und Interessen in einem demokratisch selbstverwalteten Rahmen verwirklichen wollen.
D.h. Ausgangspunkt sind junge Menschen, die gemäß ihren Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen den Raum und das Angebot im JUZ selbst gestalten. Das JUZ entstand im Zuge der Jugendhausbewegung Mitte der 70er Jahre und zeichnet sich seit 39 Jahren als Raum für Partizipation, Vielfalt, Kommunikation und Kreativität auf der Grundlage antifaschistischer, antirassistischer und antisexistischer Werte aus.
Träger des JUZ ist der Trägerverein für ein Jugendzentrum in Selbstverwaltung e.V., mit dem konzeptionellen Schwerpunkt demokratischer Selbstverwaltung.
Nach der rechtlichen Grundlage in §11 SGB VIII/ KJHG sollen Angebote der Jugendarbeit „an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.“ Das Konzept der Selbstverwaltung ermöglicht jungen Menschen den direkten Erfahrungsraum einer alters- und bedürfnisgerechten, aktiven Mitgestaltung ihres Lebensumfeldes und gesellschaftlichen Terrains. Sie erproben ihre Fähigkeiten, setzten eigene Ideen um, entdecken Grenzen, lernen voneinander, setzten sich miteinander auseinander, lernen Kritik zu üben und auszuhalten.
Konstituierendes Element der Selbstverwaltung ist das ehrenamtliche Engagement junger Menschen. Einmal wöchentlich treffen sich alle Aktiven zur Vollversammlung, um Regeln auszuhandeln, sich über gemeinsame Interessen oder Konflikte zu verständigen und verbindliche Entscheidungen im Konsens zu treffen. Neben der Organisation und Durchführung einer breiten Palette offener Angebote umfasst das Engagement auch alle sonstigen Aufgaben im JUZ von Putzdiensten bis zu Verwaltungsaufgaben. Dafür fallen durchschnittlich etwa 20 Stunden unentgeltliche Arbeit pro Tag an.
Ziele:
- Partizipation und Mitbestimmung
- Kulturarbeit
- nicht-konsumorientierte, eigenverantwortliche Freizeitgestaltung
- Raum zur Umsetzung kreativer Ideen und eigener Interessen
- Förderung sozialen Engagements und sozialer Kompetenzen
- Interesse wecken an einer kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen
- Mitwirkung an einer politischer Interessensvertretung
- außerschulische Bildung durch Workshops, Kurse und Angebote
- Treffpunkt und Veranstaltungsort (auch für Initiativen und Gruppen von außen)