Hans-Jürgen Krahl Theorie und Praxis

Hans Jürgen Krahl ( geboren am 17. Januar 1943 in Sarstedt, verstorben infolge eines Autounfalls am 13. Februar 1970 in Marburg) ist ein bedeutender Theoretiker und Aktivist in den sechziger Jahren in Deutschland und einer der Mitbegründer der Neuen Linken.

Wenn man von der linken Bewegung, den  „achtundsechzigern“ spricht, wird jede/r sofort an Rudi Dutschke denken. Krahl hingegen ist in Vergessenheit geraten, heute kaum mehr bekannt. Er ist nicht von Anfang an ein Marxist gewesen. In seiner Jugend hat er sich sogar in rechten Kreisen bewegt und war Mitglied einer schlagenden Verbindung. 1964 tritt er dem SDS (Sozialistischer deutscher Studentenbund) bei und zieht nach Frankfurt, um bei Adorno zu promovieren. Krahl wird ein wichtiger Kritiker seines Lehrers Adorno und  wird in Frankfurt „Robespierre von Bockenheim“ genannt.

Dem Genossen Krahl verdankt die Linke wichtige Impulse für die revolutionäre Theorie und den Klassenkampf.

Auch in den heutigen schwierigen Zeiten von Kriegen und der Gefahr eines Nato-Kriegs, zunehmender Zerstörung von Natur und Mensch,  wachsender Armut und Ausbeutung und der globalen Corona-Pandemie hat uns dieser viel zu früh gestorbene Genosse noch eine Menge zu sagen.

Sich mit seiner Biografie und seinen revolutionstheoretischen Ideen genauer zu beschäftigen kann uns im Kampf um Befreiung und wirkliche Emanzipation sicher ein Stück weiter bringen.

Wir freuen uns, wenn ihr zu unserer Vorstellung des Buchs Konstitution und Klassenkampf, was ein Jahr nach Krahls Tod im Jahre 1971 posthum veröffentlicht wurde, ins Jugendzentrum in Selbstverwaltung (Juz) kommt und zusammen mit uns darüber diskutiert, was Krahl uns heute noch bedeuten kann.

Siehe auch: Interview zu H.J. Krahl in www.freie-radios.net/89557 und youtube, H.J. Krahl, Römerbergrede